Geschichte der 
Grafschaft Ravensberg
Die Grafen von Kalvelage, die erstmals 1082 bei 
Lohne in Oldenburg bezeugt sind, setzen sich um 1100 in Ravensberg, nordwestlich 
von Halle/Westfalen fest, das sie als Lehen der sächsischen Herzöge innehaben, 
ab 1140 nennen sie sich auch Ravensberg. Sie erwerben Güter im Emsland, die sie 
möglicherweise von den Grafen von Zütphen geerbt haben, sowie Güter um 
Bielefeld, Herford und Halle. 
      In der Bruderteilung 1226 
		erhält Otto II. Vlotho und das Nordland, während Ludwig das Gebiet um 
		den Ravensberg mit der um 1214 von seinem Vater gegründeten Stadt 
		Bielefeld einnimmt. Otto stirbt 1244 söhnelos, so dass Ludwig 1246  
		zugunsten Tecklenburgs auf Vlotho verzichten muss. 
1252 verkauft Jutta von Ravensberg, Ottos 
Tochter, Güter im Emsland und um Vechta an 
Münster, 
wodurch das Niederstift Münster begründet wird. Otto III. (1249-1306) erbaut die 
Sparrenburg über Bielefeld. Bis 1316 kann Vlotho zurück gewonnen werden. und 
kann  
Nach dem Aussterben des Mannesstamms 1346 kommt 
die Grafschaft über Hedwig, die Nichte des letzten Grafen, an 
Jülich. 
1409 wird Ravensberg um das Amt Enger (zunächst pfandweise) vergrößert. welches 
ursprünglich zu 
Lippe 
gehörte. 
 1510 heiratet der Klevische Thronerbe die 
Tochter des letzten Herzogs von Jülich-Berg, was 1521 zur Vereinigung von 
Kleve-Mark mit Jülich-Berg-Ravensberg führt. 
Nach dem Aussterben des Hauses Kleve kommt es zum 
Klevischen Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburgs. Zunächst wird 
eine gemeinsame Verwaltung der Gebiete angestrebt. Im Erbvergleich des Jahres 
1666 fällt Ravensberg zusammen mit  
Kleve und 
 Mark an 
Brandenburg. 
Bis 1719 ist Bielefeld die Hauptstadt, dann wird 
es mit dem 1648 von Brandenburg erlangten ehemaligen Fürstbistum 
Minden
verwaltungsmäßig verbunden. 
1807 wird das Gebiet dem Königreich Westphalen 
einverleibt und 1811 teilweise direkt Frankreich unterstellt. 1813 kommt die 
Grafschaft an Preußen und wird Teil der Provinz Westfalen und damit 1946 zu 
Nordrhein-Westfalen. 
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