| Die erste urkundliche Erwähnung Dortmunds stammt ca. aus dem Jahre 890 in den
    Werdener Urbaren. Die heutige Stadt ging aus einem fränkischen Königshof hervor, der
    zwischen zwei älteren Siedlungen östlich und westlich davon gelegen war. Durch die
    günstige Lage an einer Kreuzung zweier Handelsstraßen - dem Hellweg in Ost-West-Richtung
    und einer Handelsstraße, die von der Ruhr über die Lippe weiter nach Norden verlief,
    entwickelte sich die Stadt sehr schnell und erreichte ihre mittelalterliche Größe unter
    Einbeziehung der beiden dörflichen Siedlungen in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. 
					Im
    Jahre 1232 zerstörte ein Stadtbrand auch das Stadtarchiv, weshalb alle früheren Urkunden
    verloren gingen. Zu diesem Zeitpunkt war Dortmund jedoch schon Reichsstadt. Der
    reichseigene Besitz in der Nachbarschaft Dortmunds - Westhofen,
					Brackel und Elmenhorst -
    wurde während des Mittelalters ständig von den Landesherren der umliegenden Territorien
    beansprucht und auch teilweise geschmälert, die Stadt selbst konnte aber bis 1803 ihre
    Reichsfreiheit bewahren und war einzige Reichsstadt Westfalens. 
					Im Mittelalter war Dortmund insbesondere in der Zeit der sächsischen Kaiser häufiger
    Aufenthaltsort der Kaiser, die hier auch zahlreiche Synoden abhielten. Auch Friedrich
    Barbarossa und später Karl IV. besuchten Dortmund. Letzterer überreichte der Stadt bei
    seinem Besuch im Jahre 1377 eine wertvolle Reliquie des Hl. Reinoldus. 
					
					
					
					  
					
					Reinoldikirche 
					Seine Größe und Bedeutung verdankte Dortmund der Mitgliedschaft in der Hanse, in der
    sie lange Zeit eines der wichtigsten Mitglieder und vor allem bedeutendste westfälische
    Stadt war. Ihre Kaufleute waren in allen wichtigen Niederlassungen, insbesondere im
    Ostseeraum, aber auch in England  vertreten. Die ca. 1252 gegründete Stadt Memel
    sollte ursprünglich Neu-Dortmund genannt werden. Im 14. Jahrhundert verpfändeten die
    englischen Könige mehrfach ihre Krone bzw. das Zollsiegel an Dortmunder Kaufleute, die
    ihnen Kredite gegeben hatten. 
					Der Reichtum und die Macht der Stadt riefen den Neid der benachbarten Fürsten hervor,
    so dass die Geschichte Dortmunds immer wieder von Fehden mit seinen Nachbarn geprägt
    wurde. In der großen Dortmunder Fehde (1388-1390) kämpfte Dortmund gegen der Erzbischof
    von Köln, den Grafen von der Mark und 20 andere Städte. Natürlich wurde die Stadt
    hierdurch finanziell stark geschwächt und musste seine Vormachtstellung innerhalb der
    Hanse langsam an Soest, Münster und vor allem Köln abtreten. 
					Die zur Reichsstadt gehörige 
					Grafschaft Dortmund konnte Dortmund im Jahre 1343 zur
    Hälfte erwerben. Die andere Hälfte gelangte im Jahre 1504 in städtischen Besitz.
    Natürlich hatten der Graf von der Mark und der Kölner Erzbischof versucht ihren Einfluss
    durch den Erwerb der Grafschaft zu vergrößern, was jedoch misslang. 
					Große Bedeutung hatte Dortmund als Sitz eines Femegerichts. Im 14. Jahrhundert war die
    Stadt Hauptort der westfälischen Freigerichte. 
					In der Soester Fehde (1446-1449) stand Dortmund gezwungenermaßen auf der Seite des
    Kölner Erzbischofs. Der für die Kölner Partei schlechte Ausgang dieser Fehde schwächte
    Dortmund weiter. 
					Die Reformation zog seit 1523 in Dortmund ein. Ein 1570 erlassenes Edikt des Rates
    machte Dortmund praktisch zu einer evangelischen Stadt. 1543 wurde das Archigymnasium nach dem Typ einer evangelischen Gelehrtenschule gegründet. In seiner Anfangszeit
    war es weit über die Stadt hinaus bekannt für die Ausbildung evangelischer Geistlicher. 
					Während des 30-jährigen Kriegs hatte die Stadt oft unter Belagerung und Besatzung zu
    leiden. 1609 war Mark an Preußen gefallen und in der Folge kam es zu zahlreichen
    Auseinandersetzungen mit dem immer mächtiger werdenden Nachbarn. Besonders zu leiden
    hatte die Stadt während der Kriege Preußens mit Frankreich und Österreich. 
					Seine Reichsfreiheit verlor Dortmund nach dem Reichsdeputationshauptschluss im Jahre
    1803.  Zunächst wurde es Teil der Länder Oranien-Nassaus, kam 1808 an das
    Großherzogtum Berg, in dem es Sitz des Präfekten des Ruhrdepartments wurde. 
					Nach dem Wiener Kongress fiel Dortmund an Preußen und sank in die Bedeutungslosigkeit
    eines westfälischen Ackerbürgerstädtchens zurück. 
					Vom mittelalterlichen Reichtum der Stadt zeugen die großen Kirchen, vor allem die
    Reinoldikirche., aber auch die Marien- und Petrikirche. Das alte Rathaus, eines der
    ältesten steinernen Rathäuser Deutschlands wurde im 2. Weltkrieg zerstört und nicht
    wieder aufgebaut. 
					Die ursprünglich vorhandene Stadtmauer mit 14 Türmen und 6 Stadttoren wurde im 19.
    Jahrhundert beseitigt. An ihrer Stelle verläuft heute eine Ringstraße um die City, der
    so genannte Wall. 
					Im 19. Jahrhundert begann auch der "Wiederaufstieg" der Stadt, hervorgerufen
    durch zunehmende Industrialisierung und vor allem den Bergbau. Im 20. Jahrhundert wurden
    zahlreich Nachbargemeinden eingemeindet. Hierdurch besteht das heutige Stadtgebiet zu
    einem großen Teil aus ehemals 
					märkischem Gebiet. Hinzu kamen auch
    die Dörfer Huckarde und Dorstfeld, die eine Exklave des
					Stiftes Essen
    waren.  |