Geschichte der Reichsabtei Burtscheid
Im Jahre 997 stiftet Kaiser Otto III. ein Benediktinerkloster, welches durch
Heinrich II. 1018 mit Rodeland aus königlichem Besitz ausgestattet wird. Im
Jahre 1138 wird dem Kloster durch Konrad III. die Reichsunmittelbarkeit
verbrieft, die bis 1802 bestehen bleibt.
1220 wird das Kloster in ein Zisterzienserinnen-Kloster umgewandelt. Die
Vogteirechte üben seit dem 12. Jahrhundert die Herren von Merode aus, die auf
der benachbarten Burg Frankenberg ansässig sind, bis sie 1649 von der Äbtissin
erworben werden. Die Gerichtsbarkeit über die Dorfinsassen wird seit 1351
gemäß einem Vertrag durch die Reichsstadt Aachen, vertreten durch einen Meier,
ausgeübt.
In den Jahren 1598 und 1614 siedeln sich aus Aachen geflüchtete Protestanten
im Burtscheider Gebiet an, die mit Duldung der Äbtissin auch eigene Gemeinden
gründen. Im 17. und 18. Jahrhundert fördern die Äbtissinnen die
Gewerbeansiedlung und treten damit teilweise in Konkurrenz zu Aachen.
Im Jahre 1802 verliert Burtscheid seine Eigenständigkeit und kommt über
Frankreich im Jahre 1815 an Preußen und wird 1946 Teil Nordrhein-Westfalens.
Das Städtchen Burtscheid mit rund 16.000 wird schon 1896 durch die Stadt
Aachen eingemeindet.
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