Ein weiteres wichtiges
Territorium ist verwandtschaftlich eng mit den Grafen von
Sponheim verknüpft, die Reichsgrafschaft
Sayn-Altenkirchen, bzw. Sayn-Hachenburg. Von der um 1200 an
die heutige Stelle verlegten Burg Sayn bei Bendorf aus
erwarb die
aus dem Auelgau erwachsene Familie der Grafen von Sayn Güter
im Westerwald, an der Sieg und am Niederrhein. 1247 wurde
sie vom
zweiten Sohn der Grafen von Sponheim weitergeführt. Um 1200
errichteten die Grafen von Sayn zum Schutz einer alten
Handelsstraße
die Hachenburg, die bald Verwaltungsmittelpunkt der
Grafschaft wurde.
Nach dem Erlöschen der
älteren Linie 1606 kam Hachenburg an die stammverwandten
Grafen von Sayn-Wittgenstein-Sayn.
Nach deren Aussterben im Mannesstamm fiel das Territorium
nach langen Streitigkeiten zunächst 1649/52 durch einen
Teilungsrezess 1652 als neu gebildete Reichsgrafschaft
Sayn-Hachenburg an das Erzstift Köln, 1714 an die Burggrafen
von Kirchberg
und schließlich 1799 an Nassau-Weilburg, jeweils über eine
Erbtochter. Über Nassau kam Hachenburg 1866 an Preußen und
1946 an
Rheinland-Pfalz. Altenkirchen gehörte seit dem 12.
Jahrhundert zur Grafschaft Sayn und wurde im 17. Jahrhundert
Amtssitz infolge
des oben erwähnten Teilungsrezesses von 1652 der neuen
Reichsgrafschaft Sayn-Altenkirchen. 1662 mußte Graf
Christian von
Sayn-Wittgenstein, der Altenkirchen seit 1642 besetzt hatte,
dieses wieder den Erbtöchtern Sayns (Sayn-Wittgenstein-Sayn)
zurückgeben, seitdem war es zudem Sitz der zum
niederrheinisch-westfälischen Reichskreis und zum
westfälischen
Reichsgrafenkollegium gehörigen Grafschaft Sayn, die
nacheinander den Herzögen von Sachsen-Eisenach (1662-1741),
den Markgrafen von Ansbach-Bayreuth (1741-1791), Preußen
(1791-1802), Nassau (1802-1815) und danach bis 1946 wieder
Preußen
angehörte. Quelle: Landeshauptarchiv
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