| Urkundlich wird 
	Schlitz zum ersten Mal erwähnt, als der Mainzer Erzbischof Richolf am 812 
	auf dem Hügel Slitese eine der Heiligen Margaretha gewidmete Kirche weiht. 
	Mit dem Bau der romanischen Säulenbasilika durch den Fuldaer Abt Ratgar ist 
	die Aufzeichnung eines großen Kirchensprengels verbunden, in der viele Orte 
	der Umgebung erstmalig urkundlich erwähnt werden. 
       Nach Schlitz benennen sich 1116 erstmals 
		die ministerialischen Herren von Schlitz, die in Lehnsabhängigkeit von 
		der Abtei Fulda eine Herrschaft aufbauten, die neben Schlitz noch 
		weitere 16 Dörfer umfasst. Die Herren von Schlitz nennt sich seit 1408 
		auch Schlitz von Görtz. 
      Mitte des 13. Jahrhunderts erheben sich die 
		fuldischen Lehnsträger gegen den Abt. In ihrem Streben nach mehr 
		Selbständigkeit fallen sie der Strafexpedition des Abtes Bertho von 
		Leibolz anheim, der 1265 die im Tal des Schlitzflusses gelegene Burg 
		Niederschlitz zerstört. 
      Schlitz wird 1418 als (Burg-) "Flecken" mit 
		eigener Gerichtsbarkeit bezeichnet und 1439 als "Stadt" genannt. Die 
		Verleihung der Stadtrechte dürfte also zwischen 1418 und 1439 liegen.  
      1546 wird in Schlitz erstmalig evangelisch 
		gepredigt. 1563 erhalten die Herren von Schlitz das Kollaturrecht zur 
		Besetzung der in ihrer Herrschaft gelegenen Pfarrstellen, womit die 
		Reformation als eingeführt angesehen werden kann. Dieses Recht behaupten 
		sie erfolgreich sowohl während der 1604 eingeleiteten Gegenreformation 
		als auch im Dreißigjährigen Krieg. Der Frieden von Münster und Osnabrück 
		1648 sanktioniert nicht nur de jure die Unabhängigkeit von der 
		Fürstabtei Fulda, er macht auch dem Kriegstreiben ein Ende, das durch 
		Plünderungen, Hungersnöte und durch die Pest (1635) die Bevölkerung der 
		Herrschaft auf ein Drittel dezimiert hatte. Gegen Ende des 17. 
		Jahrhunderts setzt eine rege Bautätigkeit ein, deren Ergebnisse 
		gegenwärtig maßgeblich das Bild der Schlitzer Innenstadt und ihrer 
		beiden Vorstädte bestimmen. Der Siebenjährige Krieg (1756 - 1763) bringt 
		wieder Not und Elend und wirtschaftlichen Niedergang ins Land. 
      1677 werden die Herren von Schlitz in den 
		Reichsfreiherren und 1726 Reichsgrafen. 
      Die seit alters in Schlitz bestehende 
		Leinenweberei bekommt durch einen 1717 vom Reichsfreiherrn Johann von 
		Schlitz angeworbenen Damastweber neue Impulse. 1754 gibt es schon etwa 
		35 Damastwebstühle innerhalb der Stadt. Die Damastweberei erlebt im 
		letzten Drittel des 18. Jahrhunderts eine Blütezeit, die dann jedoch 
		durch die napoleonischen Kriege jäh unterbrochen wird. 
      1806 wird die Reichsgrafschaft Schlitz mit 
		der Gründung des Rheinbunds dem Großherzogtum Hessen - Darmstadt 
		zugeordnet. Der Niedergang der Leinenweberei, auch ausgelöst durch die 
		harten Zollgesetze der damaligen Zeit, lässt in den dreißiger und 
		vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts das Schlitzerland zu einem 
		Notstandsgebiet werden. 1820 wird die Standesherrschaft Schlitz dem 
		Regierungsbezirk Aisfeld und 1852 dem neu gegründeten Kreis Lauterbach 
		zugeordnet, nachdem Graf Karl die ihm noch zustehende Gerichtsbarkeit 
		1838 freiwillig abgetreten hatte. 
      Quellen: 
      Sante, Wilhelm. Geschichte der Deutschen Länder - Territorien-Ploetz. 
		Würzburg 1964. 
      Köbler, Gerhard. Historisches Lexikon der Deutschen Länder. München 1988. 
 		Geschichte von Schlitz 
      
		http://www.hessennet.de/schlitz/rathaus/Geschichte/default.htm 
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